Essen unterwegs: Tipps zur Selbstversorgung beim Familienausflug

Essen unterwegs: Tipps zur Selbstversorgung beim Familienausflug
Egal ob Ausflug in den Zoo, Wanderung im Grünen oder Besichtigung einer spannenden Burgruine: Früher oder später knurren nicht nur den Kindern die Mägen. Mit selbst mitgebrachten Snacks und Getränken wird euer Trip nicht nur günstiger, sondern lässt in vielen Bereichen mehr Spielraum. Wir zeigen euch, auf was es bei der Selbstversorgung mit der Familie unterwegs ankommt.
Selbst versorgen oder einkehren?
Zwar ist es meist mit weniger Aufwand verbunden, bei einem Ausflug Essen und Getränke an einem Imbissstand zu kaufen oder in eine Gastronomie vor Ort einzukehren – dennoch gibt es eine Menge Gründe, selbst für die Verpflegung zu sorgen. Vor allem, wenn es an touristisch interessante und gefragte Ziele geht, ist der Kostenfaktor ein wichtiger Punkt. Statt eines überteuerten Angebots ist es dann schlicht günstiger für euch, auf selbst belegte Brote, Kekse und eigene Getränke zurückzugreifen.
Ein zweites gutes Argument ist die höhere Flexibilität. Zum einen ist gerade bei Touren in der Natur meist kein gastronomisches Angebot zu finden. Zum anderen kann mit den eingepackten Snacks kurzfristig auf plötzliche Hungerattacken reagiert werden. Ein kleines Picknickplätzchen am Wegesrand ist schnell gefunden und eine kleine Stärkung wirkt zudem oft Wunder auf die Motivation der Kinder, falls zwischenzeitlich „Ermüdungserscheinungen“ auftreten.
Zu guter Letzt ist es mit der eigenen Verpflegung leichter, auf die individuellen Vorlieben oder auch auf eventuelle Allergien oder Unverträglichkeiten einzelner Familienmitglieder Rücksicht zu nehmen. In typischen Ausflugslokalen ist die Speise- und Getränkekarte oft sehr begrenzt und würde dazu führen, dass sich mancher stark einschränken muss.
Gute Organisation ist alles
Was und wieviel ihr für euren Ausflug einpacken solltet, hängt von vielen Faktoren ab:
Wohin geht der Ausflug?
Wie lange dauert die Tour?
Wie viele Personen kommen mit?
Wie viele Mahlzeiten sind für den Trip vorgesehen?
Je umfangreicher das Verpflegungspaket wird, umso wichtiger auch die Frage, wie der Proviant möglichst praktisch transportiert werden kann. Auch kleine Kinder können hier schon in die Pflicht genommen werden. Sie freuen sich, wenn sie etwa ihren eigenen kleinen Rucksack mit einer kompakten Getränkeflasche tragen dürfen. So sind sie fast schon „wie die Großen“ unterwegs.
Auf mehrere Rücken verteilt wiegt der Proviant dann nicht mehr so schwer und jeder kann etwas zur Gemeinschaft beitragen. Zuviel sollte Kindern allerdings nicht zugemutet werden. Wichtig ist, dass sie in ihrer Bewegungsfreiheit nicht zu sehr eingeschränkt werden. Unter Umständen müsst ihr als Eltern auf halber Strecke doch noch das Gepäck von den Kleinen mit übernehmen.
Die meisten Dinge lassen sich ohne großen Aufwand kurz vor dem Aufbrechen zurechtlegen. Manche Speisen können auch schon am Abend zuvor vorbereitet werden.
Trinken ist das Wichtigste
Bereits während kürzerer Ausflüge ist es wichtig, für ausreichend Flüssigkeitsnachschub zu sorgen. Beim Wandern, Toben und Entdecken kommen nicht nur Kinder schnell ins Schwitzen. Ein geeigneter Durstlöscher sollte deshalb niemals fehlen.
Wasser oder ungesüßte Fruchtsäfte und Tees sind dabei die beste Wahl, denn diese Getränke stillen tatsächlich den Durst ohne den Organismus zusätzlich zu belasten. Die beliebten Softdrinks und vieles, was als „Erfrischungsgetränk“ beworben wird,enthält hingegen oft größere Mengen an Zucker Information Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft . Die süßen Getränke verstärken dann oft noch das Durstgefühl. Die Folge: Mit dem enthaltenen Zucker werden zusätzliche (ungesunde) Kalorien aufgenommen. Auch der Blutzuckerspiegel wird nur kurzfristig stärker erhöht.
Je nach Witterung und Temperatur ist es zudem sinnvoll eher warme oder kalte Getränke mitzunehmen. Plastikflaschen sind zwar das leichtere Gepäck, mit einer Isolierkanne lässt sich aber ein Getränk einfach über längere Zeit warm oder kühl halten. Modelle aus Edelstahl sind mit oder ohne Isolierfunktion erhältlich und fallen ebenfalls nicht so schwer ins Gewicht. Auch Baby- oder Kleinkindnahrung kann darin in der richtigen Temperatur gehalten werden.
Um unterwegs Gewicht zu sparen, gilt es vor dem Abmarsch noch einmal die Familie mit Getränken zu versorgen. Ein Teil des Proviants kann dann beispielsweise bis zur Rückkehr im Auto deponiert werden. In einer Kühlbox lassen sich dort noch weitere Erfrischungen bis zum Ende der Tour aufbewahren – Milch oder Buttermilch sind im Sommer eine gute Idee.
Nahrhafte Snacks für Unterwegs
Auch, wenn für Kinder bei einem Ausflug das Angebot an einem Kiosk oder einem Restaurant begehrenswerter erscheint, können mit dem eigenen Proviant kleine Highlights gesetzt werden, die auch für die Kleinen besonders sind und lecker schmecken. Gibt es sonst zum Vesper etwa „nur“ normales Brot, sind belegte Sandwiches oder Brötchen eine tolle Abwechslung. In der Vollkornvariante oder mit verschiedenen Körnern und Saaten machen sie zudem länger satt.
Grundsätzlich sind mehrere kleinere Mahlzeiten unterwegs sinnvoller, da so noch genügend Energie für den restlichen Ausflug übrigbleibt. Praktisch ist zudem, alles was sich problemlos aus der Hand essen lässt. Typisches Fingerfood lässt sich gut vorbereiten, transportieren und spart zusätzliches Geschirr oder Besteck.
Kleingeschnittene Möhrensticks, Paprika- und Kohlrabistücke, Gurkenscheiben und Radieschen sind eine abwechslungsreiche und leckere Ergänzung zu belegten Broten. Auch hart gekochte Eier sind einfach praktisch, weil sie sich gut transportieren lassen und nahrhaft sind. Bei längeren Touren ist es oft sinnvoller, die Zutaten am Stück mitzunehmen und erst vor Ort aufzuschneiden. So sind die Snacks beim Verzehr ganz frisch.
Statt einem Schokoriegel oder anderen Süßigkeiten ist eine Handvoll Nüsse oder Studentenfutter die gesündere Alternative. Das liefert neue Energie und wichtige Nährstoffe ohne viel zusätzlichen Zucker, zudem bleiben Kinderhände und die Kleidung sauber.
Obst als perfekter Begleiter
Auf Obst sollte eigentlich bei keinem Ausflug verzichtet werden. Vor allem Äpfel sind wegen ihrer Robustheit der perfekte Snack für zwischendurch. Sie sind nicht besonders empfindlich und überstehen auch einen längeren Transport in einem Rucksack ohne große weitere Verpackung. Äpfel liefern zur Stärkung nicht nur viele Vitamine und andere Nährstoffe, sie helfen mit ihrem hohen Wassergehalt auch den Durst zu stillen.
Aber auch andere Obstsorten eignen sich gut als Proviant für den Familienausflug. Bananen sind tolle Energielieferanten, Trauben lassen sich hervorragend zwischendurch naschen und Mandarinen eignen sich prima in der kälteren Jahreszeit.
Lebensmittel clever aufbewahren und transportieren
Leicht verderbliche Nahrungsmittel sind für unterwegs immer problematisch. Eine Kühlbox kann Speisen und Getränke zumindest noch einige Zeit frisch halten. Empfindliches Obst und Gemüse, das leicht matschig wird solltet ihr entweder schon früh verzehren oder besonders gut verpacken.
Brotbüchsen aus stabilem Kunststoff oder langlebigem Edelstahlblech sind dafür gut geeignet. Darin bleiben die Lebensmittel auch auf längeren Wanderungen im Rucksack gut geschützt. Boden und Deckel der Behälter könnt ihr außerdem als Tellerersatz nutzen.
Steht zunächst eine Autofahrt für die Anreise an, solltet ihr den Proviant zudem clever unterbringen. Bei Pausen oder einer Wartezeit im Stau ist es praktisch, wenn ihr schnell auf die Getränke oder ein paar Snacks zugreifen könnt. Die wichtigsten Sachen sollten gut zugänglich und leicht erreichbar sein. Denkt auch daran, ein paar Servietten oder Küchentücher einzupacken.
Essbares unterwegs entdecken
Ein Ausflug mit den Kindern in die Natur ist immer auch eine gute Gelegenheit, um etwas dazuzulernen. Je nachdem, was gerade Saison hat, kann der Proviant mit der einen oder anderen Gabe aus der Natur aufgepeppt werden.
Voraussetzung ist, dass ihr euch als Eltern gut damit auskennt, was ohne Gefahr verzehrt werden kann. Erdbeeren vom Wegesrand, wo auch Hunde ausgeführt werden, sind eher tabu. Brombeeren sind da schon die sicherere Variante. Im Spätsommer finden sich Hecken oder viele Grünflächen im Stadtgebiet, wo sich reife Früchte gemeinsam mit den Kindern pflücken lassen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte besucht einen Ausflugsort mit Angebot zum Selberpflücken wie z.B. den Bio Apfelhof Müller in Wesendahl.
Im Herbst bietet sich zudem ein Ausflug zum Pilze sammeln an. Die lichten Wälder in und um Berlin und in Brandenburg sind bei der richtigen Witterung voll mit Pilzen. Hier gibt es zudem die Möglichkeit, eine Tour mit professioneller Begleitung zu machen. Für Kinder ist die Jagd nach den kleinen Gewächsen ein tolles Abenteuer.
Bildquellen:
Foto 1: fotolia.com, © Kzenon
Foto 2: fotolia.com, © ARochau
Foto 3: fotolia.com, © Kzenon