Atze Musiktheater Berlin – Die drei Räuber nach dem Bilderbuch-Klassiker von Tomi Ungerer

Atze Musiktheater Berlin – Die drei Räuber
Nach dem Bilderbuch-Klassiker von Tomi Ungerer
ab 5 Jahren | 60 Minuten | keine Pause | Die Premiere war am 18.04.2015
Aller bösen Dinge sind drei: Drei weite schwarze Mäntel und drei hohe schwarze Hüte können Einem durchaus einen Schauer über den Rücken jagen. Erst recht, wenn Mäntel und Hüte mit Donnerbüchse, einem Blasebalg mit Pfeffer und einem riesigen roten Beil bewaffnet sind und drei finstere Gesellen darunter hervorblicken. Die drei Räuber versetzen ihre Umgebung in Angst und Schrecken und häufen bei ihren gefürchteten Überfällen riesige Schätze an. Bis eines Nachts das kleine Waisenkind Tiffany in ihr Leben tritt und die Räuber plötzlich mit Fragen nach Sinn und Nutzen ihres Reichtums konfrontiert.
Das Waisenmädchen Tiffany, wunderbar gespielt von Guylaine Hemmer vermag es tatsächlich, die drei rohen Holzklötze in handzahme, friedliche Menschen zu verwandeln, die für den Rest ihres Lebens gute Taten vollbringen.
Das gelingt ihr durch ihre herrlich spontane Art, ihre entwffnende Ehrlichkeit und indem sie ihren neuen „Freunden“ ganz genau sagt was sie will! Die Veränderung der Räuber spiegelt sich auch im musikalischen Konzept wider: die völlig unmusikalischen Räuber machen mit Leib und Seele grobe Musik, schlagen aber zum Ende hin fast zarte Töne an. Hier liegt der besondere Verdienst des musikalischen Leiters, Thomas Lotz. Er setzt die Entwicklung der Räuber von mürrischen, wortkargen Gesellen, die kaum einen richtigen Satz hervorbringen und keinen Ton treffen können, musikalisch um und führt die Räuber am Ende zu dreistimmigem Chorgesang.
Die Liedtexte und die Komposition stammen von Theaterleiter Thomas Sutter, der neben dem Schluss-Song mit „Du, nur du allein“, dem „Räuber-Schlaflied“ und „Tiffanys Lied“ drei weitere Lieder geschrieben hat.
Achtung – beim Lied „Du, du, nur du allein, bist mein Freund, mein Sonnenschein“ besteht Ohrwurmgefahr!
Das Bühnenbild von Franziska Keune liefert einen Räuberwald, der mit seinen vielfältig verschiebbaren Holzelementen schnelle Ortswechsel, aber auch Schlupflöcher, Verstecke und überraschende Auftritte ermöglicht.
Regie führt Kay Dietrich, der zuletzt mit seinem Team für „Frau Holle“ mit dem IKARUS 2012 als herausragende Berliner Theaterinszenierung ausgezeichnet wurde.
Besetzung:
Musikalische Leitung: Thomas Lotz. Komposition und Liedtexte: Thomas Sutter. Bühnen- und Kostümbild: Franziska Keune. Dramaturgie: Sonja Keßner. Licht und Ton: J. Diederich. Regieassistenz: Marie Rautenberg. Maske: Franziska Hartmann.
Mit: Guylaine Hemmer, Sabine Liebisch, Mathieu Pelletier. Aufführungsrechte: Diogenes Verlag, Zürich.
Die Buchvorlage von Tomi Ungerer erschien bereits im Jahr 1961 und gehört zum Frühwerk des Autors, der u.a. 1998 mit dem renommierten Hans-Christian-Andersen-Preis und 2003 mit dem Erich-Kästner-Preis für Literatur ausgezeichnet wurde.
Fotos: ©Jörg Metzner
Adresse und Fahrverbindung:
ATZE Musiktheater Berlin
Luxemburger Straße 20
13353 Berlin Mitte-Wedding
U-Bhf Amrumer Straße (U9)
Bus 221, 142
Kartenhotline: 030 817 991 88
Eintrittspreise: Einzelpreis: 9,50 €, Familienpreis (ab 3 Personen) 8,50€, Gruppenpreis (ab 5 Personen) 7,50 €
Ermäßigungen: Mit Gutschein vom JugendKulturService oder Theater der Schulen: 4,50 €, Schulklassen Umland: 6,00 €
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